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Was sind Forsus-Apparatur und Herbstscharnier?

Die Forsus-Apparatur besteht aus zwei Druckfedern, die den Unter- und Oberkiefer links und rechts verbinden. Beim Herbstscharnier werden keine Federn verwendet, sondern Metallstege. Druckfedern bzw. Metallstege werden in der Regel an den unteren Eckzähnen sowie an den oberen ersten großen Backenzähnen befestigt. Gelegentlich werden die Zähne zusätzlich mit einer Metallummantelung umfasst. Beide Geräte wirken dabei ähnlich wie der Aktivator. Beim Essen oder Sprechen wird der Unterkiefer durch die natürliche Kraft der Mundmuskulatur nach vorne bewegt.

Diese Geräte können bei einem großem Überbiss (Mandibuläre Rethrognathie) genutzt werden, wenn der Unterkiefer zu weit zurück liegt und das Wachstum bereits fast abgeschlossen ist. Mit anderen kieferorthopädischen Behandlungsgeräten lässt sich meist keine Korrektur der Kieferfehlstellung mehr bewirken. Als Alternative steht dann nur eine kieferchirurgische Operation zur Verfügung. Auch bei jungen Erwachsenen kann eine Behandlung versucht werden. Ob dies sinnvoll ist, hängt dabei allerdings vom Einzelfall ab, da das Wachstum des Kiefers bereits beendet ist.

Der einwirkende Druck durch das Behandlungsgerät bewirkt, dass das Restwachstum des Kiefers ausgenutzt wird. Gleichzeitig verändern sich die Kiefergelenke und die Stellung der Zähne zueinander. Dies geschieht innerhalb einiger Monate. Anschließend ist eine Erhaltungsphase sehr wichtig, damit das erzielte Ergebnis bestehen bleibt.

Durch den Einsatz der Forsus-Apparatur (oder des Herbstscharniers) kann in einigen Fällen eine kieferchirurgische Operation vermieden werden. Wie die übrigen Non-Compliance-Geräte erfordern sie keine Mitarbeit und wirken ständig auf Zähne und Kiefer ein. Dadurch ist die Behandlung sehr effektiv und dauert nur einige Monate.

Während der Behandlungszeit kann der Patient den Mund nicht vollständig öffnen, weil dadurch das Gerät beschädigt werden könnte. Es schränkt zudem die Kieferbewegungen ein, was Gewöhnung erfordert.